Equal Pay für
  • Fairness
  • Wertschätzung
  • Geschlossenheit
  • Respekt
  • Erfolg
Equal Pay für Fairness Wertschätzung Geschlossenheit Respekt Erfolg

Equal Pay ist eines der meist diskutierten aktuellen Themen in der deutschen Arbeitswelt. Die Gleichstellung von Frauen und Männern bedeutet in der Lohn- und Tarifpolitik vor allen Dingen geschlechterspezifische Entgeltungleichheiten abzubauen. In Deutschland gibt es bei der gleichberechtigten Bezahlung von Frauen und Männern noch einen hohen Nachholbedarf, wenngleich die Politik immer schärfere Vorschriften erlässt, um den Misstand zu beheben. Auch viele Unternehmen greifen die Thematik in ihrem Wertecodex auf und verpflichten sich übergesetzlich zu weiteren Maßnahmen.

Die Kluft der Einkommen zwischen Frauen und Männern in Europa hat sich in den letzten 30 Jahren sehr unterschiedlich entwickelt. Auf Deutschland bezogen hat sich in Sachen gesetzlichen Maßnahmen und dem öffentlichen Diskurs viel getan. Umso überraschender ist es, dass trotz aller Diskussionen und Regelungen die Differenz der Einkommen zwischen beiden Geschlechtern weiter zunimmt.

 

Der Gender Pay Gap

Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern werden sowohl in Deutschland als auch EU-weit über den Strukturindikator Gender Pay Gap dargestellt, der den prozentualen Unterschied im durchschnittlichen Bruttoverdienst von Männern und Frauen darstellt. Hierbei unterscheidet man zwischen dem unbereinigten und bereinigten Gender Pay Gap.

Unbereinigt

Der unbereinigte Gender Pay Gap wird als Differenz zwischen den durch­schnittlichen Brutto­stunden­verdiensten von Frauen und Männern in Prozent des durchschnittlichen Brutto­stunden­verdiensts männlicher Beschäftigter definiert.

Bereinigt

Hier wird jener Teil des Verdienst­unterschieds herausgerechnet, der auf strukturelle Unterschiede zwischen den Geschlechtern zurück­zuführen ist, wie Unterschiede im Hinblick auf Beruf, Branche, Beschäftigungs­umfang, Qualifikation oder Karrierelevel.

 

Woher kommen die großen Lohnunterschiede?

Geschlechtsspezifische Rollenbilder

Traditionelle Rollenbilder nehmen auch heutzutage noch einen großen Stellenwert in der Gesellschaft ein - mit regionalen Unterschieden. Auf dem Land eher verbreitet und in der Stadt kaum mehr stark ausgeprägt. Diese Rollenbilder stützen sich auf die Annahme, dass Frauen weniger leistungsfähig seien als Männer. Es klingt im ersten Moment etwas befremdlich, jedoch können auch solche Argumente zur ungleichen Bezahlung von Frauen und Männern führen: mögliche Schwangerschaften. Männer können logischerweise nicht schwanger werden, Frauen jedoch schon. Hier schwingt bei einigen Arbeitsgebern die Angst mit, ihre weibliche Arbeitskraft könnte aufgrund der Familienplanung zeitweise ausfallen. Laut Statistischem Bundesamt nehmen Frauen deutlich öfter und länger Elternzeit als Männer, daher auch diese Argumentation.

Historische Rollenbilder

Der Mann verrichtet die harte Arbeit und generiert das Einkommen, und die Frau kümmert sich um den Haushalt, die Kinder und das Essen - so oder so ähnlich tickte unsere Gesellschaft noch vor nicht all zu langer Zeit und machte auch keinen Hehl daraus, Frauen öffentlich in dieser Position unterzuordnen. Auch wenn wir uns weiterentwickelt haben und eine solche offensichtliche Rollenteilung in dieser Form nicht mehr möglich wäre, so ist es jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass immer noch ein paar dieser lang anhaltenden Meinungsbilder in der Gesellschaft unterbwusst verankert sind.

Bildungsperspektiven

Auch das ist leider ein Überbleibsel aus alten Zeiten: Frauen bekommen nicht immer die selbsen Bildungschancen wie Männer. Dies kann unterschiedliche Gründe haben, wie veraltete Rollenbilder innerhalb der Familie, die von Töchtern keine hohe Bildung erwarten, sondern die Gründung einer Familie. Es können aber auch soziale Schwerigkeiten sein, wie mangelndes Geld. Bis 2020 studierten prozentual gesehen mehr Männer als Frauen. Nun deutet sich zumindest hier eine Trendumkehr an. 2022 studierten erstmals mit 50,6% mehr Frauen als Männer an deutschen Universitäten.

 

Angst vor Machtverlust

In der Vergangenheit waren fast ausschließlich Männer in Verantwortungspositionen von Firmen. Sie hatten die Macht und waren die Lenker der Wirtschaft. Auch wenn es nicht offen zugegeben wird, einige Männer haben Angst vor einem Machtverlust, wenn junge, ambitionierte und aufstrebende Frauen in ihr "Revier" drängen. Deshalb werden Frauen oft mit weniger Gehalt untergebuttert, in manchen Fällen sogar schlechter behandelt und ihnen wird nicht zu knapp eine Aufstigesmöglichkeit verwehrt.

Die Datenlage in Deutschland - Differenz steigt

Deutschlandweit verdienten Frauen 1991 noch 566 Euro weniger als Männer; 2005 waren es bereits 613 Euro, 2012 670 Euro und 2018 643 Euro. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag der bundesweite Verdienstabstand zwischen Frau und Mann (Gender Pay Gap, unbereinigt) in 2019 bei 20 Prozent. Im Osten liegt der Wert etwas höher als im Westen. Dort steigt der Verdienstabstand zwischen Frau und Mann weiter an, während er im Westen leicht sinkt.

Was können Unternehmen tun und wie würde es sich auf sie auswirken?

 

Unternehmenswerte

Fast jedes größere Unternehmen verfügt über ein sogenanntes "Leitbild" oder einen "Wertecodex". Es zählt als das zentrale Element der Unternehmensidentität, da elementare Fragen über die Ausrichtung des Unternehmens beantwortet werden. Das Leitbild wird nach außen kommunziert und richtet sich an die Mitarbeitenden, Geschäftspartner und Kund*innen. Im einzelnen geht es um die folgenden Punkte:

  • die Vision: "Wohin soll sich das Unternehmen in der Zukunft entwickeln?"
  • die Mission: "Warum gibt es das Unternehmen?"
  • die Werte: "Wofür steht das Unternehmen?"

Unternehmen sollten sich in ihrem Leitbild klar für Geschlechtergleichheit aussprechen.

Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit

Alle Mitarbeiter*innen sollten für die gleiche Arbeit auch die gleiche Bezahlung erhalten, egal ob Frau oder Mann. Eine offene Kommunikation innerhalb der Belegschaft über dieses Vorgehen und ein fairer Umgang steigern die Moral und Effizienz der Mitarbeiter*innen.

Frauenquote

Immer mehr Unternehmen führen selbstverpflichtende Frauenquoten ein. Darunter auch große DAX-Konzerne. Dieser Schritt sorgt für ein ausgeglicheneres Verhältnis zwischen Anzahl an Frauen und Männern in der Belegschaft und zeigt eine Wertschätzung gegenüber Frauen. 

Weiterbildungsmöglichkeiten und Unterstützung anbieten

Um eine Ungleichbehandlung auf dem Bildungsweg von manchen Frauen auzugleichen, sollten Unternehmen eine gute Perspektive mit weitreichenden Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen bieten. Dies sollte auch in der Auswahl der Bewerber*innen berücksichtigt werden. Zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen könnten bei sozial benachteiligten Frauen notwendig werden und im Portfolio vorhanden sein (Hilfsangebote, Unterstützungsmaßnahmen finanziell und materiell). Dies kann von der Suche nach bezahlbaren Wohnraum und der Hilfe zur Verwaltung der Finanzen bis hin zu einmaligen Sonderzahlungen gehen.

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